Nintendo hat ja die Angewohnheit, seine Hardware in regelmäßigen Zeiträumen mal mehr, mal weniger sinnvoll zu überarbeiten. Der GBA Micro z.B. war meines Erachtens nach ein schlechter Witz. Der DSI XL allerdings macht für mich so ziemlich alles richtig.

Erstmal die Offensichtlichkeiten:

Der DSI XL ist die vergrößerte Version des erst im letzten Jahr erschienenen Nintendo DSI, welcher wiederum ein um fest eingebaute Internetfunktionen und zwei Kameras erweiterter DS ist.

Verglichen mit meinem Ur-DS wirkt der DS XL gradezu zierlich. Die Grundfläche ist zwar größer, dafür ist das Gerät erheblich flacher geworden.

Ur-DS oben, DSI XL unten.

Ur-DS oben, DSI XL unten.

Klar, für die Jackentasche sind beide Geräte nix, aber in Sachen Formfaktor und Handlichkeit hat der DS XL seinem Urahn gegenüber definitiv die Nase vorn.

Zweite - und die für mich wichtigste - Verbesserung sind die größeren und helleren Bildschirme. Links der DS XL mit Brightness 4 (von 5), rechts der Ur-DS.

DS XL vs. DS Phat

DS XL vs. DS Phat

Auch wenn’s auf dem Foto nicht sonderlich dramatisch aussieht - die knapp 2 cm Extra-Bilddiagonale und der erheblich knackigere, kontrastreichere Bildschirm machen sich sehr drastisch bemerkbar. Konnte ich auf meinem Ur-DS bei Castlevania: Dawn Of Sorrow zwar den weißen Mantel von Soma Cruz ausmachen, erkennt man jetzt quasi jedes noch so kleine Detail. Und bei Geometry Wars Galaxies sind die “roten Löcher”, über die ich damals noch so vehement gewettert habe, kein Spielspaßkiller mehr, sondern genau so hell und deutlich sichtbar wie auf der HD-Glotze. Gegen den voll aufgedrehten DSI XL-Schirm wirkt sogar der eigentlich helle PSP wie eine müde Funzel.

In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist natürlich die verbesserte Internet-Anbindung. Mußte ich beim Ur-DS noch den Browser extra dazukaufen und per Speichererweiterung im GBA-Slot zur Mitarbeit bewegen, hat der DSI XL nun die aktuelle Version des Opera mini-Browsers an Bord. Dank Touchscreen natürlich sehr benutzerfreundlich, zudem kann man bei Bedarf den Seiteninhalt bequem in die beiden Bildschirme umformatieren. Das kriegt der PSP mit seinem einen Schirm bis heute nicht unfallfrei hin.

Um die große Frage aller Fragen also abschließend zu beantworten: Braucht die Welt den DSI XL? Sagen wir’s mal so: Wer seine DS-Games nicht unbedingt in der Straßenbahn, sondern abends im Bett zocken mag, ist mit dem XL gut bedient. Es wird natürlich bös gefrotzelt, daß das der Rentner-DS sein soll, aber jeder, der seinen Augen was Gutes tun möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen.