Wow. Erstaunlich, wie einstimmig die amerikanische Spielepresse über Lost Planet herfällt. Von “gravierenden Design- und Interfacemängeln” wird da gesprochen, die Steuerung wird als “unhandlich” verdonnert und generell wird kein gutes Haar an dem Spiel gelassen, was meiner Ansicht nach total überzogen ist.

Wie im “First Impressions” schon erwähnt, ist Lost Planet nix für Einzelkämpfer. Wenn man das weiß, steht allerdings einem spaßigen Spielvergnügen nix im Weg. Die Steuerung ist hakelig? Nicht in dem Spiel, welches ich seit letzten Freitag mit fast religiöser Hingabe spiele. Klar, sie weicht etwas vom CoD/Gears-Einheitsgedöns ab, aber wenn ein Spieler nicht mehr in der Lage ist, sich innerhalb von ein paar Stunden an eine neue Knopfbelegung (die zumal ziemlich identisch mit der des ersten Teils ist) gewöhnen kann, dann kann ich nur müde mit den Schultern zucken. Klar, es ist ungewohnt, zum Ausweichen den linken Stick-Button plus Richtung plus Sprung-Knopf zu drücken, aber nach ein paar Missionen hat man das drin.
Außerdem kann man unter einem ganzen Sack voll Knopfbelegungen wählen. Ich hab bisher noch kein Leben dadurch verloren, daß die Steuerung nicht das macht, was sie soll.

Und wer sich mit einem Mech, der fast so breit ist, wie der Zug, auf dem er steht, in den Tod stürzt, ist selber schuld. Lost Planet bestraft unsinniges oder übermäßig waghalsiges Spielen auf’s Härteste, das stimmt. Andererseits wird gutes Teamwork belohnt - und die Menge an Content, die im Spiel zu finden ist, gibt es dieser Tage selten, grade in einem Actionspiel.

Das Fazit aus dem “First Impressions” bleibt bestehen. Nix für Solisten, aber für Leute, die zumindest regelmäßig einen Sidekick auftreiben könne, ist Lost Planet derzeit eins der besten Actionspiele. Punkt.