Oder: Beast hat jetzt eine Wii.

Dank einer netten Saturn-Aktion gab’s Nintendos aktuellen Daddelkasten in Schwarz mit Motion Plus und Wii Sports Resort für die 199 Euros, die sonst die normale Wii kostet. Nebenbemerkung: Spiele im Saturn kaufen kann man getrost vergessen. Das originale Super Mario Galaxy für 50 Euro? Klaro. Nee. Stattdessen wanderte Resident Evil: Darkside Chronicles mit nach Hause. Das hat nämlich grad mal die Hälfte gekostet :) Die anderen Must-Haves bestelle ich lieber über Amazon, kommt meist günstiger.

Das Auspacken hatte was von den Revell-Bausätzen, die ich als Teenager mehr oder minder erfolglos zusammengepuzzelt habe. Haufenweise Zeug. Aber das Aufstellen und Anschließen der Konsole war dankenswerterweise kein großes Problem. Die richtige Entfernung zum Fernseher finden entpuppte sich danach als erheblich größeres Problem. Dank meiner Sehschwäche sitze ich ja doch meist recht nah vor der Glotze, was allerdings die Pointer-Funktion der Wiimote quasi nutzlos macht. Mittlerweile hab ich einen brauchbaren Kompromiß gefunden, der mir ein halbwegs ermüdungsfreies Zocken und eine halbwegs gesunde Körperhaltung erlaubt.

Und dann hätten wir da noch die Bewegungssteuerung. Ich war (und bin) ja ein ziemlicher Skeptiker, was neue Steuerungsmöglichkeiten angeht (wobei ich nicht mehr auf das Touchscreen-gesteuerte Internet auf dem DS XL verzichten mag), aber nach ein paar Stunden mit Wii Sports Resort bin ich angenehm überrascht. Tischtennis fühlt sich erstaunlich natürlich an, das wilde Rumgedresche beim Schwertkampf macht mächtig viel Laune, und Bowling sowie Bogenschießen haben schon fast meditative Qualitäten. Einige Disziplinen (wie z.B. Radfahren) sind zwar eher hanebüchen (mit den Händen die Pedale bedienen? Ja, klar…), aber alles in allem bin ich überrascht, wie schnell die Zeit davonflutscht. Und das Motion Plus-Addon macht sich tatsächlich bemerkbar, vor allem im Direktvergleich zwischen Wii Sports Tennis und dem Sports-Resort-Tischtennis.

Ein paar Takte zu Resi: Sozusagen ein “Best Of” aus den Actionszenen der bekannten Titel. “The Darkside Chronicles” umfaßt Resident Evil 2, Code Veronica und ein neues Südamerika-Abenteuer, das zeitlich vor Resi 4 angesiedelt ist. Da es sich hier um einen Lightgun-Shooter handelt, gibt’s keine Rätseleien (außer: “Wo ist der verdammte Weak Spot?!?!!?”) sondern nur Nonstop-Geballer. Und das geht - nach ein wenig Eingewöhnungszeit - superflüssig von der Hand. Meine Reflexe sind zwar nicht mehr das, was sie früher mal waren, aber derzeit komme ich am Ende immer mit einem B- oder A-Ranking aus den Stages raus.
Auch sehr schön: Der Umfang ist wirklich überwältigend, und dank eines soliden Upgrade-Systems für die Knarren gibt’s sogar - wie in RE5 - massig Wiederspielwert.

Ach ja, das Sextoy: Im Lieferumfang enthalten waren auch zwei, von Nintendo schlicht “Remote Jackets” genannte Schutzhüllen für die Fernbedienung. Allerdings erinnert mich die eingewickelte Remote von der Haptik eher an einen Dildo als an einen Spiele-Controller. Aber wenn’s hilft, die Fernbedienung vor einen frühzeitigen Exitus durch Fallenlassen zu schützen (was bei mir dämlicherweise durchaus passieren kann), stört mich das wenig.

Was ich übrigens nicht verstehen kann, ist das ständige Genöle, daß die Wii doch sooooo schlecht von der Technik ist. Klar, die Maschine baut überwiegend auf dem GameCube auf, aber der war in der vorangegangenen Konsolengeneration hinter der Xbox die Nummer 2, was reine Systemleistung anging. Mit einem Komponenten-Kabel an meinem LCD-Fernseher kommt das Bild knackscharf rüber, und selbst die alten Game-Cube-Spiele sehen auf der Wii absolut konkurrenzfähig aus. Logisch, einen Technik-Hammer wie Gears 2 oder Dirt 2 wirds nicht geben, aber besser als der Optikmatsch der PS2 isses allemal.

Und zu guter Letzt: 1629 1377 4880 6319

Update: Nein, das ist keine Einladung zum Kreditkartenbetrug, sondern mein Wii-Friend-Code.