Ich bin mal wieder ein wenig später dran, aber was solls. Hab mir neulich vom Grabbeltisch den Film “Transformers: Revenge Of The Fallen” geholt. Eigentlich bin ich ja recht schmerzresistent, was Filme angeht, aber Revenge Of The Fallen ist wirklich fürchterlich. Die Einzelteile sind an sich genommen sogar noch ganz nett - grade die CGI-Tech, mit der die Transformers zum Leben erweckt werden, ist wirklich beeindruckend. Aber was nützt die beste Tech, wenn das Drehbuch Kacke ist? Der Film kann sich nämlich nicht entscheiden, ob er jetzt Comedy, Drama oder Voll-auf-die-Fresse-Action sein will.

Zur Story: Sam Whitwicky, der “Held” aus dem ersten Transformers-Film, soll auf’s College. Und da fängt das Übel auch schon an. Wirklich keiner der menschlichen Charaktere bringt es fertig, auch nur ansatzweise sympathisch zu sein. Weder Sam (der von so ziemlich allen anderen an die Wand gespielt wird), noch seine konstant im Schlafzimmer-Modus agierende Freundin, noch sein Comic-Relief-College-Zimmergenosse, der sich selbst für den größten Hengst hält. Und wo wir schon bei Megan Fox sind: Ich hab persönlich nix gegen die Frau, aber wenn ich noch eimal ihre in Zeitlupe durch’s Bild wippenden Brüste angucken muß, kriege ich einen Schreikrampf. Ach ja, und dann gäbe es da noch die Transformers, die sich zwar mit den Menschen verbündet haben. Nur wollen gewisse Leute die Transformers nicht haben. Und DANN gibt’s da noch einen ominösen Decepticon-Fiesling, der sein eigenes Ding köchelt. Und DANN wird auch noch Megatron wieder aufgeweckt. Viel zu viele nur kurz angerissene Handlungsstränge. Man hat das Gefühl, der Drehbuchautor wollte den Inhalt dreier Filme (College-Comedy, Softporno und Robo-Action) in einen Streifen packen. Es wundert mich, daß in den eigentlich so prüden US of A kein Sturm der Entrüstung losgebrochen ist. Vom ersten Erscheinen reißt Megan Fox in diesem Film eine Klischee-Anmacher-Pose nach der anderen runter und hr Text ist außer jeder Menge panischer “SÄÄÄÄM!”-Rufe ziemlich überschaubar. Und eine auf super-sexy gedrillte Decepticon-Agentin (wie #6 aus Galactica, nur noch nuttiger) gibt’s auch noch. Ächz. Nix gegen hübsche Frauen, aber das, was in Revenge Of The Fallen abgezogen wird, ist nur noch billig.

Dann wären da noch die Kampfsequenzen: Es wird in Höchstgeschwindigkeit herumtransformiert, geballert, geflogen, geworfen und getreten. Und das, was den ersten Film ziemlich cool gemacht hat, nämlich diese Wuchtigkeit, Gewaltigkeit der Roboter, geht hier total flöten. Zumal wirklich JEDE Kampfszene eine totale Reizüberflutung geworden ist. Man weiß eigentlich gar nicht, worauf man jetzt gucken soll, soviel passiert in jeder einzelnen Einstellung, und die ganzen krassen Tricks verpuffen total. Außerdem nervig: Die Menge an Militär-Hardware, die hier rumgewuchtet wird. Man kommt sich teilweise vor wie in einem Hochglanz-Werbespot der US-Armee, aber nicht in einem Film über außerirdische Riesenroboter. Der ganze Hauptplot um den bösen Super-Roboter, der die Sonne als neue Energiequelle benutzen will, säuft leider komplett ab.

Und das Traurige an der Sache: Im Mai kommt schon der nächste Transformers-Film. Nach dem hier habe ich da keine großen Hoffnungen. Schade um die Marke, die Verwandlungsroboter um Optimus Prime und Megatron haben eigentlich Besseres verdient.