Oh well, soviel zur Selbstverweigerungshaltung. Nachdem Dani mir Ace Combat: Assault Horizon ausgeredet hat, bin ich also mit Skyrim nach Hause gewackelt. Nach Oblivion und Fallout 3 gruselte es mich zwar schon im Vorfeld vor der deutschen Synchro, aber hey, wenn es dieses Jahr neben Dark Souls ein “richtiges” Rollenspiel gibt, dann wohl dieses.

Nach sechzehn mehr oder minder dauerdurchgezockten Stunden Skyrim habe ich eine Frage an die versammelte Spielerschaft: Warum, im Gottes Namen, feiert ihr Skyrim ab, als ob es der verfluchte (Spiele)Heiland persönlich ist?

Es ist beileibe kein schwaches Spiel und macht Laune, aber:

- warum scheppert die deutsche Sprachausgabe wie eine billigst runtergerechnete mp3?
- wo bitte ist die “fantastische neue Engine”, die in den ganzen Previews vollmundig beworben wurde? Ich sehe - bis auf ein paar neue Farbtöne und Texturen - die gleichen Performance-Probleme wie weiland bei Fallout 3. Namentlich wäre da z.B. die nur knapp 30 Meter durchmessende Zone der “dichten” Vegetation, die danach von extrem kargen Bodentexturen abgelöst wird, das konstante Reinploppen von Objekten in die Spielwelt, sogar das Verwerten der gleichen Spielmechaniken und Sounds wie bei Fallout 3? Beispiel: Schlösserknacken. Sieht zwar ein wenig archaischer aus als im postapokalyptischen Wasteland, spielt sich aber EXAKT identisch und klingt auch 1:1
- Über Sinn und Unsinn des Streamlinings kann man vortrefflich streiten. Ich mag Skyrims Levelsystem, auch wenn es im Vergleich zu Oblivion extrem stark verändert wurde. Aber im Gegensatz zu Oblivion funktioniert der “du lernst, was du tust”-Ansatz endlich, und der Verzicht auf Attributswerte wie Stärke und Intelligenz stört nun nicht wirklich.
- Worüber man aber nicht streiten kann, ist das beschissene Interface. Übersichtlich und komfortabel geht anders. Die Karten sind eine kleine (Weltkarte) bis gigantische (Dungeonkarte) Katastrophe. Übersicht = nicht vorhanden. Und eine Sortierfunktion für das sehr schnell aus dem Ruder laufende Inventory wäre auch schön. Huch, Moment mal - das gab’s in Oblivion. Warum wurde das wegrationalisiert?
- Das Einzige, was wirklich besser wurde, ist die Übersetzung. Es klingt nicht halb so gestelzt und verkorkst, wie ich befürchtet habe. Nur: Es gibt wieder nur knapp ein halbes Dutzend Sprecher. Ist es denn SO schwer, für NPCs mal ein paar Leute vor das Mikro zu zerren, die für ein Butterbrot mal ein paar Zeilen stammeln?

Und sonst? Der gleiche Kram wie beim letzten Mal. Riesige Spielwelt: Check. Quests mit ewigen Laufwegen: Check. Immer noch kein vernünftiges Party-System: Check. Aber jetzt mit mehr Drachen, weniger Welt-Levelling und einem Crafting-System. Juhu.