Falsy: Diablo III wird bei mir höchstwahrscheinlich ab Freitag, dem 18.5. vorliegen. Ab dann einfach kurz anpingen, wenn’s losgehen soll.

Sondermann: Beantworte doch mal meine Freundesanfrage auf der PS3 :)

Eigentlich wollte ich ja mal wieder einen Blogpost über Heavy Metal (die Musik) machen, aber es kommt natürlich, wie’s kommen muß: Heavy Metal, aber diesmal (wieder) als Spiel und zwar in Form von Starhawk (PS3).

Eigentlich bin ich ja nicht mehr so der Fan von primär Multiplayer-basierten Spielen - meine Reaktionen sind zu schlecht und meist artet das Ganze eh nur in Zuck-Orgien aus. Das letzte Spiel, welches mich in dieser Hinsicht so RICHTIG böse geflashed hat, war Star Wars Battlefront II. Hab ich im Singleplayer auf meiner ersten Xbox gespielt und dann den Multiplayer auf der 360 bis zum Erbrechen ausgereizt. Good times. Und das spannt auch elegant den Bogen zum PS3-exklusiven SciFi-Western Starhawk.

Als MP-zentrischer Titel eignet es sich eigentlich recht wenig für ein “echtes” Review, aber die Solo-Komponente gibt schon genug her.

Also, worum gehts? In Starhawk dreht sich alles um eine mysteriöse, blaugrün leuchtende Energie namen “Rift Energy”. Das Zeug kommt aus Löchern im Boden und ist wohl saumäßig wertvoll, jedenfalls bricht totale Goldgräberstimmung aus. Und kein Goldrausch ohne Outlaws. Diese heißen hier “Scabs”, erinnern optisch an eine fröhliche Mixtur aus den leuchtenden Ghouls und den Stammeskriegern bei Fallout und machen den Energiegräbern das Leben zur Hölle. Auftritt Emmett Greaves, ehemals Schürfer, jetzt Troubleshooter. Für den richtigen Preis räumt er jeden Claim frei, unter Zuhilfenahme seiner Knarren und eines jederzeit aus dem Orbit herabbrufbaren Arsenals an Gebäuden und Fahrzeugen. Die Story des (Solo)Spiels dreht sich um einen eigentlich als Standardjob ausgegebenen Auftrag, der rasch in die Fehde zwischen zwei grundverschiedenen Brüdern ausartet. Das Ganze wird durch teil-animierte Comic-Sequenzen erzählt (ähnlich wie der Dead-Space-Extraction-Comic, nur schicker gemalt) und bereitet einen schönen Rahmen für die in den Missionen stattfindenden Gefechte.

Das Gameplay in Starhawk mischt auf elegante Art und Weise den klassischen Third-Person-Shooter mit einer ordentlichen Prise Aufbaustrategie und schmeißt als I-Tüpfelchen noch verwandelbare Mechs obendrein, die sowohl zu Lande als auch in der Luft bzw. im All herumdüsen können. Und endlich, endlich gibt’s in einem Actionspiel mal keine QTE’s, keine Script-Orgien, stattdessen wird man in eine Art “Sandbox” geworfen und hangelt sich von einem Auftragsziel zum nächsten. Meist hat man sogar völlige Freiheit darin, was man wann, wie und wo baut oder wie man ein bestimmtes Missionsziel angeht. Und ganz nebenbei lernt man in den acht langen, mehrteiligen Missionen noch die Grundlagen des Spielsystems, die Steuerung und die Stärken und Schwächen jedes Einheitentyps kennen. Der Umfang ist mit knappen fünf bis sechs Stunden nicht allzu üppig, aber ziemlich genau auf Augenhöhe mit den meisten anderen Shootern heutzutage. Und neben der Single-Player-Kampagne gibt’s noch einen schicken Coop-Modus, der die Starhawk-Bauerei mit dem Horde-Prinzip kreuzt und nebenbei eine ähnliche Panikstimmung verursacht wie die Zombiehatz aus Red Dead Redemption.

Und selbst mir als eigentlichen Versus-Verweigerer macht das Multiplayer-Gameplay von Starhawk einen Heidenspaß. Es gibt natürlich Deathmatches (in Free-For-All und Team-Varianten), aber so richtig brennt das All erst in den “Zonen-” und “Capture-the-Flag”-Modi. Beides sind eigentlich ziemlich ausgelutschte Modi, aber dank der Möglichkeiten, jederzeit mit einem Hawk oder Panzer in der gegnerischen Basis aufzutauchen und für Verwüstung (oder den Flaggenklau) zu sorgen, bekommt das Ganze einen neuen Anstrich. Ich bevorzuge eher die defensiven Rollen, und habe in Starhawk genug Möglichkeiten, diese Tendenz zu genießen. Irgendjemand muß ja die Flak-Türme aufstellen oder fiese Eindringlinge mit dem Raketenwerfer im Schach halten.

Eine feine Sache.