Dreckschleuder #1:
The Adventures Of Duane and BrandO, ihr erinnert euch sicher, haben vor einiger Zeit mit einer ganzen Handvoll cooler Retro-Videospiel-Vertonungen auf sich aufmerksam gemacht. Wer (wie ich) die Mischung aus (S)Nes-Gedudel, jeder Menge Crossover-Sound und fiesen Lyrics cool fand, kann sich jetzt die gesammelten Werke der beiden Herren downloaden - für umme.

Dreckschleuder #2:
Dirt 3.
Da es sich hierbei um ein Sequel zu Dirt 2 handelt, das so ziemlich jeder Racing-Interessierte besitzen sollte, kann ich das Ganze recht knapp zusammenfassen.
Dirt 3 fährt den ganzen Extremsport-Zirkus auf ein erträgliches Minimum zusammen, packt wieder erheblich mehr Rally-Events auf den Fahrplan und verwöhnt den sonnengeplagten Racer mit Regen und Schnee. Und das Ganze wird technisch natürlich superschick umgesetzt.
Am Umfang gibt’s auch nicht viel zu mäkeln. Es gibt mehr Strecken als im Vorgänger, und auch wenn der Fokus mehr auf Rally-Events liegt, gibt’s genug Abwechslung - man fährt nicht nur mit aktuellen Flitzern, sondern darf von den 60ern bis in die Neuzeit rasen, mit allem, was im Offroad-Bereich Rang und Namen hat(te). Opel Manta? Check. Mini Cooper? Check. Lancia Delta HF? Klar. Sierra Cosworth? Sowieso.
Alles beim Alten? Fast. Erstmal, und dafür bin ich den Codemasters sehr dankbar - hat Dirt 3 eine einblendbare Hilfslinie. Damit gehört das “blind in’s Gelb brettern” des Vorgängers endlich der Vergangenheit an. Der Multiplayer wurde auch dezent überarbeitet, neben den üblichen Renn-Events gibt’s jetzt auch ein paar Partygames: Cat’n'Mouse, Infection (sowas wie Fangen im Zombie-Gewand), Transporter (Capture the Flag) und Invasion (Papp-Roboter umfahren, ohne dabei Papp-Häuser zu zerstören, sehr lustig). Eher zwiespältig sehe ich die neuen Gymhkana (Gymkhana? Gynäkologe? WTF…)-Events. Hierbei handelt es sich quasi um das Trick-Billiard im Rally-Zirkus. Ein Kurs wird mit Drift-Gates, Smash-Boxen oder Sprungschanzen zugestellt und man bekommt Punkte für’s Tricksen. Als Minigame abseits des Rennzirkus sicher lustig, aber wer die Drift-Events in GRiD schon scheiße fand, wird hier Eimer vollkotzen.

Drei Dinge stören mich an Dirt 3. Erstens: Die Autos fühlen sich immer noch viel zu leicht und zu flutschig an. Man kann sich dran gewöhnen, aber ich finde es nach wie vor befremdlich, wenn sich ein Zwei-Tonnen-Hummer H3 wie ein Sportwagen und ein Sportwagen wie ein gottverdammtes Gokart anfühlt. Zweitens: Nix gegen Interaktion mit dem Spieler, aber mußten es gleich DREI Ansager sein, die einen die ganze Zeit zublubbern? Gut, so viele gabs auch schon in Dirt 2 und GRiD, aber hier wollen sie partout nicht die Klappe halten. Und einer von denen versucht konsequent, mit überall angehängten “Amigow” und “Compadrey” einen auf supercool zu machen. Nervt spätestens nach dem dritten Rennen. Und abwürgen geht leider nicht, da über die gleiche Einstellung auch der Copilot läuft. Menü-Stimmen aus, Copilot aus. HÄ?
Und zu guter Letzt: Wer bitte hat den Soundtrack zusammengebastelt? Auch der Soundtrack von Dirt 2 war jetzt nicht überragend gut, aber der größtenteils gitarrenlastige Alternativesound hat wenigstens Lust auf Raserei gemacht. Aber das hier größtenteils aus den Boxen gluckernde Zeug verleiht dem Spiel eine ätherische, entrückte Atmosphäre, die eigentlich gar nicht zu einem Matsch- und Dreck-Raser paßt. Hmmm.