Erst mein dritter Artikel in der Serie, und schon eine Ausnahme. Normalerweise stelle ich hier ja Bands vor, die mir wirklich gut gefallen, diesmal wird diese “Ehre” einem einzelnen Musiker zuteil, dem Schlagzeuger Ed Warby.

Dafür gibt’s ein paar gute Gründe. Zum einen spielt(e) Ed bei einer ganzen Handvoll Bands, deren Musik mir sehr zusagt, zum anderen habe ich selbst mal eine ganze Zeitlang Schlagzeug gespielt und kann nachvollziehen, was er so drauf hat (eine ganze Menge!) und drittens ist Ed einer der wenigen Drummer, der nicht nur exzellent spielt, sondern sich als Songschreiber und Multi-Instrumentalist hervorgetan hat.

Aber eins nach dem anderen.

Auf Ed bin ich erstmals Mitte der Neunziger aufmerksam geworden, als er noch bei Gorefest gespielt hat. Death Metal ist üblicherweise eine doch sehr anspruchsvolle Musikrichtung, und gute Schlagzeuger sind hier eher die Regel als die Ausnahme. Was mir damals schon richtig gut gefiel, war Ed’s Fähigkeit, nicht nur schnell und präzise, sondern auch mit einem mörderischen Groove zu spielen. Man hören sich z.B. mal “Chapter 13″ von Gorefest an. Der perfekter Headbang-Faktor.

Und im direkten Vergleich dazu noch “For The Masses” vom vorletzten Album “La Muerte”, man beachte das extreme Getrümmer ab 1:17 :)

Irgendwann hatten sich Gorefest zwischenzeitlich aufgelöst, und Ed tauchte in meinem CD-Regal erneut auf, diesmal als Schlagzeuger in Arjen Lucassens Ayreon- und Star-One-Projekten. Hier zeigte Ed, daß er nicht nur knüppeln kann wie Tier, sondern auch technisch enorm was auf der Kappe hat.

Hier zum Beispiel. Einige der Figuren sind total irre, vor allem so ab 2:34.

Und 2008 kehrte Ed dann wieder zum Death Metal zurück, zusammen mit Martin Van Drunen (Asphyx, Ex-Pestillence, Ex-Bolt-Thrower) und der Gitarrenfraktion von Thanatos. Der wilde Haufen nennt sich Hail Of Bullets, und es regiert die ganz große, böse, Old-School-Kante. Guckst du hier:

Und als hätte der Mann nicht schon genug zu tun, hebt er 2009 NOCH ein Eisen aus der Stahlschmiede, diesmal ein Projekt, in dem er bis auf die tiefen Growls (gesponsort von Roger “Rogga” Johansson) ALLES allein gemacht hat. Drums, Gitarren, Bass, Keyboard UND sogar gutklassigen Gesang. “The Burden Of Grief” nennt sich die Scheibe, das Projekt heißt The 11th Hour, und für Suizidkandidaten ist das definitiv nix. Aber fantastische Musik isses allemal, wie man hier hören kann:

Falls ich Euch, werten Lesern, ein wenig Lust auf mehr gemacht habe, hier ein paar Listen:

Gorefest-Alben:
- Mindloss
- False
- Erase
- Soul Survivor
- Chapter 13
- La Muerte
- Rise To Ruin

Ayreon-Alben:
- The Final Experiment
- Actual Fantasy
- Into the Electric Castle
- Universal Migrator Part 1: The Dream Sequencer
- Universal Migrator Part 2: Flight of the Migrator
- The Human Equation
- 01011001

Hail-Of-Bullets-Album
- Of Frost And War

The 11th Hour
- Burden Of Grief