Mal was anderes: Anderthalb Filmtips.

Zum einen hätte ich anzbieten “Final Fantasy VII: Advent Children”. Ein fantastischer Animationsfilm (kein Zeichentrick, sondern 100% CGI), der so unglaublich viel FF-Fanservice verteilt, daß man als Liebhaber des Spiels quasi vom Intro zum Abspann mit heruntergeklappter Kinnlade (und Dauer-Erektion) vor dem Fernseher sitzt. Und das ist auch gleichzeitig die Krux mit dem Film - man sollte Final Fantasy VII zumindest einmal komplett durchgezockt haben, um ca. 90% des Films verstehen zu können. Viele der Charaktere, die im Film auftauchen, sind ohne Vorkenntnis absolut gesichtslos, und von einer dünnen Rahmenhandlung abgesehen gibt’s keine großartige Charakterentwicklung, sondern primär volle Kanne auf die 12. Unglaublich rasant inszenierte Kampf- und Verfolgungssequenzen, Breitwand-Panoramen und vor allem ein Effektfeuerwerk, daß in dieser Mächtigkeit eigentlich nur Square-Enix hinbekommen. Dazu ein fantastischer Soundtrack mit vielen bekannten Motiven aus dem Spiel - und der Fanboy hockt fröhlich sabbernd im Sessel. Unter der oben genannten Bedingung absolut sehenswert.

Und der halbe Filmtip hört auf den Namen “Iron Man 2″. Von “Catwoman” und “Daredevil” abgesehen, ist die Ausbeute an sehenswerten Superheldenfilmen in den letzten paar Jahren ja gewaltig. Umso überraschter war ich damals, wie gut der erste “Iron Man” dann wirklich wurde. Ob es an der stärkeren Mitarbeit Marvels lag oder einfach nur am wirklich kompetenten und spielfreudigen Cast weiß ich nicht. Auf jeden Fall hab ich mich seit dem Ende des ersten auf den zweiten gefreut und muß sagen, daß ich nicht enttäuscht wurde.

Natürlich gibt’s von Anfang an die obligatorische Helden-Krise (muß ein Plot-Standard sein, denn sowohl Spider-Man 2 als auch der zweite Fantastic-Four-Film hatten das ja sehr prominent), allerdings kommt man gar nicht dazu, großartig mit Tony Stark zu leiden, denn sein Gegenspieler, Ivan Vanko (gespielt von Mickey Rourke) spielt ihn glatt an die Wand. Ich will gar nicht groß spoilern, deswegen laß ich die Handlung offen (wer unbedingt muß, kann sich ja bei Wikipedia spoilern) und konzentriere mich auf den Rest.
Mein einziger großer Knackpunkt an dem Film (oder an aktuellen Filmen im allgemeinen) ist, daß sich der Film nicht richtig Zeit läßt. Die Szenen wirken wie Schnappschüsse und es passiert oft überwältigend viel gleichzeitig. Ich hab nix gegen rasantes Geschredder (siehe oben), aber grade Handlungsszenen dürfen gerne auch mal auf die Bremse treten. Das konnte der erste “Iron Man” trotz aller Rasanz besser. Abgesehen davon gibt’s an Iron Man 2 wenig zu mäkeln. Die Kämpfe sind spitze durchgezogen, es gibt einige herrliche Sprüche, der Sound knallt schön fett - was will man von einem Superhelden-Film mehr? Für Fans des Genres definitiv eine Empfehlung.